Rolf Bloch war Jurist und lernte als junger Auszubildender in New York die Methoden des Marketings. Unter anderem diesen Fähigkeiten, die er zurück in die Schweiz brachte, ist es zu verdanken, dass es die Schokoladenfabrik im bernjurassischen Courtelary noch immer gibt. Und immer noch in Familienhand.
Zu seinem Unternehmen ist er mittlerweile auf Distanz gegangen. Die Geschicke werden vom Sohn geleitet. Ratschläge mag Bloch Senior auch nicht mehr geben. Zu fest hätten sich die Zeiten verändert, sagt Bloch. «Wir leben heute in einer komplett anderen Welt», sagt er. Da seien die Tipps eines Fabrikanten-Dinosauriers nicht mehr gefragt.
Rolf Bloch wurde vor einigen Wochen von Seeländer Unternehmern für sein Lebenswerk geehrt. «Ich möchte, dass man Ragusa nie vergisst», sagt er zu seinen Verdiensten. Ansonsten freue er sich, wenn sich die Leute gerne an ihn erinnern würden. «Ich brauche kein Denkmal», meint Bloch.
Der Schokoladeproduzent hat sich in seiner aktiven Zeit auch als Vermittler einen Namen gemacht. Sei es im Arbeiterstreik im Jura oder als Präsident des Schweizer Holocaust-Fonds. Der Präsident der Schweizer Juden war verantwortlich für die gerechte Verteilung dieser Gelder an Bedürftige.
«Ich hatte das Glück, in der Schweiz geboren worden zu sein», sagt Jude Rolf Bloch rückblickend. Und er sehe es deshalb als seine Verpflichtung, seinem Heimatland etwas zurückzugeben.