Als die Lehrer im Sommer die Prüfungen einer Klasse Berufsmaturanden korrigierten, staunten sie nicht schlecht: Die Klasse war deutlich besser als Klassen in anderen Jahren.
Schon am Tag nach der Prüfung wurden Spickzettel gefunden. Auf ihnen fanden sich zwar nicht die eigentlichen Aufgaben, aber gleiche Aufgabentypen in gleicher Reihenfolge, bloss mit anderen Zahlen oder Buchstaben. Teilweise standen auf den Zetteln die Lösungen der eigentlichen Prüfungsaufgaben, wie die bernische Erziehungsdirektion am Dienstag mitteilte.
Die Klasse des privaten Feusi Bildungszentrums musste die Prüfung wiederholen. Die Berufsmaturitätskommission ordnete zudem eine Untersuchung an. Welche Personen an den Unregelmässigkeiten beteiligt waren, konnte im Rahmen der Untersuchung nicht abschliessend geklärt werden.
Um Missbrauch künftig zu verhindern, erlässt die Kommission im ersten Quartal 2015 für alle Schulen zusätzliche Weisungen. Diese werden derzeit erarbeitet.