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Bern Freiburg Wallis Seit 80 Jahren rennen jährlich Tausende von Murten nach Freiburg

Der älteste Volkslauf der Schweiz, der Murtenlauf, feiert Geburtstag. Erstmals seit 25 Jahren werden mehr als 10‘000 klassierte Läuferinnen und Läufer erwartet.

Lange durften Frauen am Murtenlauf nicht teilnehmen. 1973 lief Marijke Moser mit einem männlichen Namen mit. «Ich laufe lieber selber, als am Strassenrand zu frieren», sagte sich die Ehefrau des bekannten Waffenläufers Albrecht Moser. Ins Ziel kam sie nicht. «Sie haben mich 100 Meter davor abgfangen», erinnert sich Marijke Moser, die 1977, als Frauen offiziell zugelassen wurden, den Murtenlauf gewann.

Neunmal den Murtenlauf gewonnen hat Markus Ryffel. Es sei zu seiner Zeit der wichtigste Lauf in der Schweiz gewesen. «Die mediale Beachtung war grösser als bei den Schweizermeisterschaften». Ryffel ist überzeugt: «Der Murtenlauf hat zu meinen internationalen Erfolgen beigetragen». 1984 wurde er Olympiasieger über 5000 Meter.

In den 1990iger Jahren schiessen Volksläufe wie Pilze aus dem Boden. Diese seien professioneller organisiert gewesen als der Murtenlauf, erklärt Markus Ryffel. Mit Blockstarts, Kategorien nach Jahrgang, Konzerten am Ziel. «Der Murtenlauf dagegen wirkte veraltet». 1998 erreichte der Murtenlauf mit nur noch 5800 Klassierten seinen Tiefpunkt.

Seit rund 10 Jahren jedoch nehmen die Teilnehmerzahlen wieder zu. «Wir haben in kleinen Schritten viele Verbesserungen eingeführt», erklärt OK-Präsident Daniel Lehmann. Zum Beispiel habe man eine Kurzstrecke und Walking eingeführt. Der Kinderlauf findet bereits am Vortag statt. Dieses Jahr, so hoffen die Organisatoren, werde der Murtenlauf nach einer langen Durststrecke erstmals wieder mehr als 10‘000 Klassierte aufweisen.

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