Das Regionalgericht Berner Jura-Seeland verurteilte den heute 35-jährigen Mann wegen vorsätzlicher Tötung, wie der Gerichtspräsident bei der Urteilsverkündigung vom Freitag bekanntgab.
Der Somalier stach im Sommer 2012 im Fernsehzimmer des Asylzentrums zwölfmal mit einem Küchenmesser auf den Algerier ein.
Dieser verstarb noch am Tatort.
Der Somalier stand unter starkem Alkoholeinfluss, die Justiz geht davon aus, dass der Mann zum Tatzeitpunkt rund 2,5 Promille im Blut hatte.
Das Gericht ging denn auch von einer leicht bis mittelschwer verminderten Zurechnungsfähigkeit aus. Es verknüpfte die Freiheitsstrafe mit einer stationären Massnahme zur Bekämpfung der Alkoholsucht und der psychischen Probleme des Mannes.
Eine Lektion erteilen
Das Motiv für dessen Tat blieb während des Prozesses weitgehend unklar. Es hiess, der Angeklagte sei wegen des Alkohols in eine grosse, ungerechtfertigte Wut geraten. Der Somalier selber gab zu, auf den Algerier eingestochen zu haben. Er habe aber nur zweimal zugestochen, nicht zwölfmal. Er habe den Algerier, der ihn immer wieder drangsaliert habe, auch nicht töten wollen. Nur eine Lektion habe er ihm erteilen wollen.
Der Verteidiger des Mannes hatte am Prozess eine Freiheitsstrafe von vier Jahren wegen schwerer Körperverletzung beantragt. Es sei nicht erwiesen, dass die zwei tödlich ausgefallenen der total zwölf Messerstiche wirklich vom Somalier stammten. Dieser Argumentation folgte aber das Gericht nicht.