Eine Kleinstadt wie Spiez verträgt nicht mehrere Zentren, sagt Paul Dominik Hasler vom Netzwerk Altstadt der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung. Er ist unter anderem verantwortlich für die Stadtanalyse, die der Spiezer Gemeinderat in Auftrag gegeben hat. «Deshalb muss sich der Ortskern in Spiez auf den Abschnitt zwischen dem Lötschberg- und dem Kronenplatz konzentrieren», so Hasler.
Die Oberlandstrasse müsse dabei dringend in ihren Nutzungen gestärkt werden, das heisst Geschäfte, Cafés sowie Dienstleistungen und Wohnungen müssten gestärkt und ausgebaut werden. Laut Hasler sei es zudem prioritär, dass grosse Detailhändler wie Coop und Migros im Ortskern verbleiben, denn sonst kämen noch weniger Leute ins Zentrum. Und - die Verbindung vom Bahnhof zum See wäre touristisch viel besser zu nutzen.
Reaktionen durchmischt
Bei den anwesenden Spiezerinnen und Spiezern reichen die Reaktionen von kritisch bis euphorisch. «Es ist mutig, dass der Gemeinderat eine solche Analyse in Auftrag gegeben hat», sagt etwa Andrea Frost-Hirschi.
Oskar Diesbergen, in Spiez aufgewachsen, glaubt, dass die Bereitschaft bei vielen Beteiligten gross sei. «Das Problem wird sein, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Und die Finanzierung zu klären.» Es müsse jetzt einfach vorwärts gehen, sagen viele.
Spiez ist auswärtigen Studien und Schönheitsidealen der Planer allerdings nicht immer wohl gesonnen, zudem will die 13'000er-Gemeinde mit seiner Bucht am Thunersee seit Jahrzehnten gar keine Stadt sein.