Zuerst ein Neubau für die Psychiatrie und ein Parkhaus, dann der Ausbau des Bettenhauses und des Behandlungstrakts, dann eine neue Notfallzufahrt und ein neuer Eingangsbereich - die Ausbaupläne der Regionalspital Emmental AG am Standort Burgdorf sind beträchtlich. Beträchtlich sind auch die Kosten: für Bau und Unterhalt bis 2018 sind rund 145 Millionen Franken veranschlagt.
Premiere bei der Finanzierung
Bei der Mittelbeschaffung für diese Investition gehen die Emmentaler allerdings unkonventionell vor. Sie streben, als erstes öffentliches Berner Spital überhaupt, eine private Finanzierung ohne Geld vom Kanton an. Der Kanton Bern hatte sich im Frühjahr 2011 geweigert, Geld aus dem Spitalinvestitionsfonds zu sprechen. Jetzt will der Verwaltungsrat des Emmentaler Spitalzentrum offenbar beweisen, dass es auch ohne Kanton geht.
Die Spitalverantwortlichen sagen, das Spital Burgdorf sei zu über 97 Prozent ausgelastet, man verzeichne Wachstum und Zuspruch der Patienten aus dem Emmental. Deshalb sei ein Ausbau der Spitalversorgung für das Emmental und seine 130'000 Menschen unternehmerisch vertretbar. Zudem sei das Emmentaler Spital mit seinen Standorten Burgdorf und Langnau einer der grossen Arbeitgeber der Region. Das Spitalzentrum Emmental beschäftigt gut 1000 Angestellte.
Verwaltungsrat sieht auch Risiken
Verwaltungsrat und Direktion des Emmentaler Spitalunternehmens sehen allerdings auch die Risiken. 145 Millionen sind sehr viel Geld. Einen beträchtlichen Teil davon muss das Spital selber erwirtschaften. «Das bedeutet, dass wir Kosten abbauen und so wirtschaftlich wie möglich arbeiten müssen», hies es an einer Projektpräsentation am Mittwochmorgen. Noch ist nicht ganz klar, wie viel Fremdkapital die Regionalspital Emmental AG wirklich braucht. Allerdings steht ein Bankenkonsortium mit Krediten bereit. Über die Spitalpläne im Emmental berichtet das «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF in seiner Sendung von Mittwochmittag.