Bis 2018 will die Regionalspital Emmental AG rund 110 Millionen in die Erneuerung und in den Ausbau des Spitalstandorts Burgdorf stecken. Finanziert wird das Grossprojekt auf eine Weise, die bisher bei öffentlichen Spitälern nicht üblich war: Die Emmentaler plazierten zusammen mit der Grossbank Credit Suisse und der Berner Kantonalbank eine Anleihe. Das ist Kapital zu einem günstigen Zins über eine relativ lange Laufzeit. Die Emmentaler suchten eine solche Geldquelle auf dem Finanzmarkt, weil der Kanton Bern als Spitaleigentümer nichts bezahlen wollte.
Das Experiment ist geglückt. Innert dreier Wochen zeichneten Investoren 75 Millionen, 5 Millionen mehr als geplant. Sie erhalten dafür während den nächsten neun Jahre einen Zins von sehr günstigen 1,625 Prozent. Die Anleihe wird an der Schweizer Börse kotiert, die Papiere sind handelbar wie eine Obligation. Damit ist es der Regionalspital Emmental AG gelungen, ihre bauliche Erneuerung als Kapitalanlage zu verkaufen.
Weniger Baukredit dank überzeichneter Anleihe
Weil die Anleihe sogar überzeichnet wurde, braucht die Emmentaler Spitalgruppe von den Banken fünf Millionen weniger Kredit. Das Spital steuert einen Eigenkapital-Anteil von 20 Millionen Franken an das Bauprojekt bei. Die erste Etappe beginnt bereits in der zweiten Aprilhälfte mit dem neuen Parkhaus.