Seit Jahren wird die Arbeit des Chefchirurgen des Spitals Sitten kritisiert. Ihm wurden öffentlich Kunstfehler vorgeworfen. Verwandte eines Patienten, der nach einem Eingriff starb, haben gar eine Strafuntersuchung gegen ihn verlangt. Hausinterne Untersuchungen kamen zum Schluss, dass dem Chefchirurgen keine Kunstfehler unterlaufen seien. Trotzdem hat die Walliser Regierung eine erweiterte Expertise in Auftrag gegeben. Und diese kommt jetzt zum Schluss, dass man dem Chefchirurgen zwar keinen Kunstfehler vorwerden kann, dass er aber Entscheide getroffen hat, die fragwürdig sind.
Zum Teil ungenügend
Vor allem kommt der Experte zum Schluss, dass der Chefchirurg zu isoliert gearbeitet habe. So hat er sich zum Beispiel für Operationen entschieden, die nicht unbedingt nötig, sondern eine Therapie sinnvoller gewesen wäre. Der Experte stellte auch fest, dass im Spital Sitten einzelne Disziplinen als ungenügend eingestuft werden müssen.
Deshalb schlägt der Experte vor, dass das Spital Sitten für die hochspezialisierte Chirurgie die Zusammenarbeit mit einem Universitätsspital suchen soll. Auf diesen Vorschlag hat die Walliser Regierung reagiert und einen entsprechenden Zusammenarbeitsvertrag mit dem Universitätspital Lausanne abgeschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass hochspezialisierte Operationen zwar weiterhin in Sitten durchgeführt werden können, dies aber in Zusammenarbeit mit den Spezialisten des Universitätsspitals.