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Grafik der Halle von aussen
Legende: Die geplante Sporthalle besteht vorerst nur auf Papier. zvg

Bern Freiburg Wallis Sporthalle in Gümligen verzögert sich

Eine neue Ballsporthalle für Handball, Unihockey und Volleyball in Gümligen, die die «Stiftung Jugendförderung Berner Handball» privat finanzieren will, ist noch nicht unter Dach. Der Gemeinderat von Muri-Gümligen hat einen Baurechtsvertrag zurückgezogen - wegen Widerstand im Gemeindeparlament.

Das privat finanzierte Projekt erleidet auf einer gemeindeeigenen Parzelle unmittelbar neben der bestehenden Moos-Turnhalle in Gümligen eine Verzögerung von einigen Wochen oder Monaten. Die Geschäftsprüfungskommission, die SVP, die SP und das Forum hatten den Baurechtszins als zu tief erachteten oder die Zonenkonformität des Projekts in Zweifel gezogen. Zuvor hatte der Gemeinderat den Hallenneubau als mustergültiges Projekt für die Juniorenförderung und als geglücktes «private-public-partnership»-Vorhaben gepriesen, bei der die Gemeinde keine finanziellen Verpflichtungen eingehen müsse.

Das bisherige Projekt sah vor, dass die Stiftung Jugendförderung Berner Handball rund 13 Millionen Franken für den Bau der Halle und die Mittel für den Betrieb selber aufbringt und der Gemeinde als Baurechtszins für die Bauparzelle rund 38‘000 Franken pro Jahr bezahlt. Das sind 36‘000 Franken mehr, als bisher von den Schrebergärtnern abgeliefert wird. Wenn auf der Parzelle gebaut würde, müssten die Hobbygärtner weichen. Die Gemeinde bietet ihnen allerdings einen neuen Pflanzblätz ganz in der Nähe.

Aber offensichtlich genügte das Angebot nicht. «Das ist eine verdeckte Subventionierung, die zu grosszügig ist und begründet werden müsste, trotz aller Sympathie zum Projekt», bemängelten in der Ratsdebatte SVP, Forum und die vorberatende Kommission. So verlangte die SVP einen Baurechtszins von 93‘000 Franken. Die Mahnung von der FDP, man könne die Clubs nicht einfach melken und mit solchen unrealistischen Forderungen sei das Projekt gestorben, nützte nichts.

Gemeinderat zog die Notbremse

Aufgrund der Stimmung im Rat zog der Gemeinderat den Antrag zurück – zur Enttäuschung zahlreicher Handball-Junioren im Publikum und zur Freude einiger Opponenten aus den Reihen der Schrebergärtner.

Ob dieses Partnerschaftsprojekt zwischen privaten Geldgebern und der Gemeinde die Hürden doch noch nimmt, kommt später aus. Der Gemeinderat will nun bis Ende Jahr eine Verkehrswertschätzung der Parzelle in Auftrag geben und die Baurechtszinse nochmals überprüfen.

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