Für den Staatsanwalt ist klar: Die zwei Autofahrer hätten sich ein Rennen geliefert. Sie seien sich bewusst gewesen, dass es zu einem Unfall kommen könnte und hätten dieses Risiko in Kauf genommen.
Vor dem Regionalgericht Biel stehen zwei 22-jährige Männer. Einer von ihnen hatte beim Unfall vom 17. Dezember 2011 innerorts die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Ein 34-jähriger Familienvater wurde getötet. Seine Frau, der 16 Monate alte Sohn und ein korrekt entgegenkommender Autofahrer, wurden zum Teil schwer verletzt.
Staatsanwalt spricht von verantwortlungslosem Handeln
Die beiden Beschuldigten haben stets bestritten, ein Rennen gefahren zu sein. Sie hätten nur «dumm getan», hatte der eine erklärt. Der Staatsanwalt zeigte sich davon unbeirrt. Beide Männer hätten sich an einem spontanen «Kräftemessen» in halsbrecherischem Tempo beteiligt. Der Unfallverursacher selber habe sich «absolut verantwortungslos» verhalten, sagte Staatsanwalt Peter Schmid.
Opferfamilie stellt keine Ansprüche
Die Opferfamilie verzichtet auf zivilrechtliche Forderungen. Der getötete Familienvater hinterlasse eine Lücke, die nie wieder geschlossen werden könne, sagte der Anwalt der Familie vor Gericht.
Seinen Mandanten sei es wichtig, dies den beiden Beschuldigten vor Augen zu führen. Für die Eltern des getöteten Polizisten sei die Teilnahme am Prozess zudem ein Teil der Trauerarbeit, die nach wie vor andauere. Die Witwe nimmt am Prozess nicht teil.