Vor allem die zuletzt arg gebeutelte CVP überraschte im ersten Wahlgang. Die Partei, die bei den letzten Wahlen regelmässig Federn lassen musste, brachte gleich alle drei Kandidaten im ersten Wahlgang durch: Erziehungs-Direktor Jean-Pierre Siggen mit dem Spitzenresultat, Finanzdirektor Georges Godel und neu der deutschsprachige Vize-Staats-Kanzler Olivier Curty.
Die Resultate
Auch Raumplanungs-Direktor Maurice Ropraz von der FDP hat die Wahl im ersten Wahlgang geschafft. Der bürgerliche Schulterschluss ist also für CVP und FDP voll aufgegangen. Einzig SVP-Kandidat Stéphane Peiry fiel etwas ab, er landete an siebter Position – jedoch noch vor den amtierenden Staatsrätinnen Marie Garnier (Grüne) und Anne-Claude Demierre (SP).
Ich bin guter Hoffnung, dass es im zweiten Wahlgang gut kommt.
Das linke Bündnis hat gegenüber dem starken bürgerlichen Bündnis das Nachsehen. Der bestgewählte Kandidat des linken Bündnisses, SP-Nationalrat Jean-François Steiert, landete lediglich an sechster Position. Er ist dennoch zuversichtlich: «Wenn man die Resultate zusammenzählt, kommt man auf vier Bürgerliche und drei Linke. Ich bin deshalb guter Hoffnung, dass es im zweiten Wahlgang so kommt.»
Nur Zweckoptimismus? Nein, sagt Freiburg-Korrespondent Patrick Mülhauser: «Jetzt wo CVP und FDP ihr Ziel erreicht haben, wäre die SVP im zweiten Wahlgang alleine gegen die geschlossene Linke.» Es sei deshalb durchaus möglich, dass die Linke im zweiten Wahlgang alle drei Sitze holt.
Die SVP wäre alleine gegen die geschlossene Linke.
«Aber», so Mülhauser, «unmöglich ist es nicht, dass die Bürgerlichen am Ende sogar fünf der sieben Sitze in der Kantonsregierung haben». Der zweite Wahlgang findet am 27. November statt. Die Parteien entscheiden nächste Woche, ob und mit welchen Kandidaten sie antreten wollen.