Für viele Fahrende ist das Jahr zweigeteilt: Im Sommer sind sie unterwegs, im Winter benutzen sie einen Standplatz. Für ihre Kinder hat dies zur Folge, dass sie häufig nur im Winterhalbjahr die reguläre Schule besuchen. Im Sommer bleiben sie dem Unterricht fern.
Die Stadt Bern will diese Lücke nun schliessen: Zwei Lehrkräfte des Schulhauses Stapfenacker bauen ein Lernatelier auf, das den Kindern der Fahrenden zusätzliche Lektionen vor allem in den Fächern Deutsch, Französisch und Mathematik bietet. Je nach Alter der Kinder sind dies acht bis zwölf zusätzliche Lektionen pro Woche.
Zusätzlich sollen auch Lerninhalte für das Sommerhalbjahr zusammengestellt werden. Geplant ist ein Fernunterricht, der zum Beispiel via E-Mail oder Skype vermittelt wird.
Das Angebot richtet sich an die Fahrenden, die seit Jahren das Winterhalbjahr auf dem Standplatz Buech verbringen. Man wolle nun neue Wege gehen, sagt Irène Hänsenberger, Leiterin des Berner Schulamtes. «Die Kinder sollen ihren Bildungsrucksack so gut wie möglich füllen.»