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Foto von Velos an einer Ausleih-Station.
Legende: 24 Stunden am Tag ein Fahrrad ausleihen und es an einem anderen Standort zurückbringen: In Freiburg Alltag. SRF

Bern Freiburg Wallis Stadt Bern treibt Planung eines Veloverleih-Systems voran

Das Stadtparlament möchte ein dichtes Netz an Veloverleihstationen. Viele europäische Städte haben bereits ein Veloverleih-Netz: Darunter auch Biel und Freiburg.

Das System ist einfach: Mit einem speziellen Schlüssel - zum Beispiel einer Karte - kann man an einer Mietstation ein Fahrrad ausleihen und dieses bei einer beliebigen anderen Station wieder abstellen.

Die Agglomeration Freiburg hat bereits 8 solcher Stationen. Das Projekt sei ein Erfolg, sagt Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsführerin der Agglo Freiburg: «In unserer Region sind noch nicht so viele mit dem Velo unterwegs. Mit dem Leihsystem steigen aber immer mehr auf das Fahrrad um.»

Zuviel Platz dem Velo?

In Bern steht man einer Einführung eines Ausleih-Netzes kritisch gegenüber. Der Gemeinderat schreibt in einem Bericht, dass ein solches Projekt sehr teuer wäre.

Doch genau ein solches System verlangen das Grünen Bündnis und die Jungen Alternative. Eine entsprechende Motion wurde vom Stadtparlament am Donnerstagabend angenommen. Die Regierung nahm die Motion zähneknirschend entgegen.

In das Konzept soll das bisherige Ausleihsystem «Bern rollt» miteinbezogen werden. Weiter vorangetrieben werden soll die Suche nach Allianzen mit umliegenden Gemeinden. 

Es gab aber auch kritische Stimmen aus dem Parlament. Die Argumente der Gegner: Dem Velo sei nicht noch mehr Platz einzuräumen und der Platz für Ausleihstationen in Bern sei zu knapp. Diese Voten des bürgerlichen Lagers vermochte jedoch eine Mehrheit des Rats nicht vom Vorhaben abbringen.

Bern ist schon «Velostadt»

Tatsächlich sei der Nutzen schwierig abzuschätzen, sagt der städtische Verkehrsplaner Hugo Staub: «In Bern wird überdurchschnittlich viel Velo gefahren. Eine Initialzündung wie in anderen Städten ist bei uns nicht nötig.»

Bern könnte sich ein Leihsystem als «Supplement» leisten, das sei aber ein politischer Entscheid, sagt der Verkehrsplaner: «Mit dem Geld für den Aufbau und den Unterhalt des Systems kann man aus technischer Perspektive effizientere Massnahmen zur Förderung des Veloverkehrs umsetzen.»

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