Bis 2035 soll die Wärmeversorgung, die heute noch zu über 90 Prozent auf fossilen Energieträgern basiert, zu 70 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. Bei der Stromversorgung soll der Anteil erneuerbarer Energieträger bei 80 Prozent liegen. Heute sind es 50 Prozent.
Die Ziele seien ehrgeizig, sagte der Berner Energiedirektor Reto Nause an der Medienkonferenz. «Aber die Stadt Bern will ihre Vorreiterrolle ausbauen.» Damit die Ziele erreicht werden können, muss Bern die Energieversorgung grundlegend umbauen: Gas als Brennstoff für Heizungen wird stark abnehemen, Fernwärme zunehmen. Die heutigen Kapazitäten reichen dafür aber nicht aus. «Wir denken auch an ein neues Holz-Kraftwerk oder an Geothermie», sagt Reto Nause. Der städtische Energieversorger EWB arbeitet zur Zeit an vier Projekten. CEO Daniel Schafer sagt, «es ist denkbar, dass ein Geothermiekraftwerk in der Stadt gebaut wird. Wenn die technische Machbarkeit erwiesen ist.»
Hilfe für Liegenschaftsbesitzer
Zu den Massnahmen, um die Ziele zu erreichen, gehören unter anderem Gebäudesanierungen, die Realisierung von dezentralen Wärme- und Kälteverbunden oder die Erweiterung des Fernwärmenetzes ab der Energiezentrale Forsthaus.
Liegenschaftsbesitzer können sich auf einer Wärmeversorgungskarte informieren, welche Energieträger in welchen Quartieren bei einem Heizungsersatz vorrangig zum Einsatz kommen sollen. Und dank einer Solarstromkarte wird ersichtlich, auf welchen Dachflächen wie viel Strom produziert werden kann.