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Ein Bauprofil steht auf einer Wiese, im Hintergrund stehen mehrere alte Häuser
Legende: Die Schadaugärtnerei wird nun doch anders genutzt als geplant. SRF

Bern Freiburg Wallis Stadt Thun kauft Schadaugärtnerei

Nach einem Jahr Verhandlungen ist nun klar: Die Stadt Thun kauft dem Kanton Bern und der Investorin Espace Real Estate die Schadaugärtnerei ab. Damit kann die Stadt eine grosse, umstrittene Überbauung neben dem Schadau-Schlosspark verhindern. Das letzte Wort aber hat das Volk.

Die Stadt will dem Kanton und der Investorin 9,4 Millionen Franken bezahlen – für die 17‘000 Quadratmeter der Schadaugärtnerei und für das fixfertige, bereits baubewilligte Überbauungsprojekt. Allerdings will die Stadt das Terrain nicht überbauen, sondern einer öffentlichen Nutzung zuführen.

Die Schadaugärtnerei gehöre zum einmaligen Ensemble mit Schloss Schadau, Schlosspark, der mittelalterlichen Scherzlig-Kirche und dem Thun-Panorama und sei somit der Nachwelt zu erhalten. Der Gemeinderat sei vor anderthalb Jahren zu diesem Schluss gekommen und Verhandlungen eingeleitet, bestätigte Stadtpräsident Raphael Lanz.

Meinungen können sich ändern

Die Stadt Thun vollführt damit eine Kehrtwende. Jahrzehntelang wollte sie auf diesem Terrain Wohnbauten für gehobene Ansprüche errichten. So kaufte der Kanton im Jahr 1974 die Schadaugärtnerei auf expliziten Wunsch der Stadt Thun. «Es ist nicht ein Musterbeispiel für Effizienz. Aber ein Beispiel dafür, dass die Demokratie funktioniert. In 30 oder 40 Jahren können sich die Meinungen ändern», sagte heute die bernische Baudirektorin Barbara Egger.

Erbitterter Widerstand aus der Bevölkerung

Der Kanton hilft mit und macht die Kaufrechtsverträge mit der Investorin rückgängig. Die Investorin hat eingelenkt, weil dem Bauprojekt seit Jahren erbitterten Widerstand aus der Bevölkerung entgegenschlägt. Vorgesehen war, 75 Wohnungen auf dem weitläufigen Areal zu bauen. Zurzeit stehen dort noch historische Bauten. Wie genau die künftige Nutzung aussieht, ist noch offen. Das Kreditgeschäft ist im Stadtrat für den 19. September traktandiert, das Volk kann dazu am 24. November an einer Abstimmung Stellung nehmen.

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