Der Regierungsrat legt dem Grossen Rat einen Kredit von 2,65 Millionen Franken vor für drei neue Halteplätze in Erlach, Muri und Herzogenbuchsee. Rund 9,31 Millionen Franken beantragt der Regierungsrat für einen Transitplatz für ausländische Fahrende in Meinisberg im Berner Seeland.
In Erlach sollen auf dem Gelände des Gemeindecampings Winterstandplätze für sieben Wohneinheiten entstehen. In Muri ist ein Stand- und Durchgangsplatz auf einer 3480 Quadratmeter grossen Fläche im Froumholz geplant. Das Grundstück gehört der Gemeinde und soll ganzjährig genutzt werden. In Herzogenbuchsee schliesslich soll beim Fussballplatz im Waldacker ein Durchgangsplatz entstehen. Auch hier ist die Gemeinde Grundeigentümerin.
Aktuell stehen den Schweizer Fahrenden im Kanton Bern zwei grössere, definitive Durchgangsplätze in Jegenstorf und Thun-Allmendingen zur Verfügung. Weiter gibt es provisorische Plätze in Matten bei Interlaken, Biel, Bern und Sumiswald.
Die provisorischen Plätze sollen nun durch definitive abgelöst werden. Auch für Winterstandplätze gibt es Bedarf, da die bestehenden in Biel und Bern überbelegt sind.
Platz für ausländische Fahrende
Geld sprechen soll das Parlament auch für einen Transitplatz für ausländische Fahrende in Meinisberg. In der Gemeinde ist der Widerstand vorprogrammiert. Gemeindepräsident Daniel Kruse sagt, dass die Gemeinde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen werde. Er beruft sich auf Ängste in der Bevölkerung, wenn Duzende ausländische Wohnwagen auffuhren. Zudem sorgt er sich um das Grundwasser im Gebiet des Standortes.
Zwingend ein Platz im Seeland
Der Aufenthalt ausländischer Fahrender verläuft nicht immer konfliktfrei, wie ein jüngstes Beispiel aus Gampelen zeigte. Regierungsrat Christoph Neuhaus hofft deshalb auf Einsicht der Bevölkerung. «Das Seeland ist der Hotspot für ausländische Fahrende im Kanton Bern.» Daher brauche es zwingend einen Halteplatz in der Region, sagt Christoph Neuhaus.
Aufgrund des Diskriminierungsverbots muss der Kanton aber Plätze für einheimische und ausländische Fahrende schaffen. Der Regierungsrat will deshalb bei der Autobahnausfahrt in Meinisberg auf einer 12'500 Quadratmeter grossen Parzelle rund 40 Standplätze mit Platz für 120 bis 200 Personen schaffen.
Der Platz dürfte frühestens am 2019 realisiert werden. Der Kanton will dort die ungedeckten Betriebskosten ganz übernehmen. Die Stadt Biel hat sich bereit erklärt, den Platz zu betreiben.