Selten hat eine Gemeinde eine solche Gelegenheit: auf einem grossen, bereits bebauten Grundstück zahlreiche neue Wohnungen zu erstellen. «So können wir wachsen, ohne Landwirtschaftsland einzuzonen», sagt Lorenz Hess, der Gemeindepräsident von Stettlen. Das Areal ist rund 70'000 m2 gross. In den nächsten 20 Jahren sind Wohnungen für bis zu 2000 Einwohner und Gewerbefläche für rund 5000 Arbeitsplätze möglich.
Eigentlich dachte der Investor Hans-Ulrich Müller zunächst an eine Nutzung des Geländes fürs Gewerbe, als er die Konkurs gegangene Kartonfabrik im 2010 übernahm. «Zusammen mit der Gemeinde haben wir nun gesehen, dass der Standort auch fürs Wohnen ideal ist», sagt Müller.
Herausforderung für die Gemeinde
Allzu schnell will die Gemeinde Stettlen allerdings nicht wachsen. In den ersten sieben Jahren sollen erst einmal Wohnungen für etwa 600 neue Einwohnerinnen und Einwohner entstehen. «Wir müssen das Wachstum auch verkraften können», sagt Gemeindepräsident Lorenz Hess. Stettlen zählt derzeit rund 3000 Einwohner.
Eine Herausforderung ist die Infrastruktur, von der Erschliessung über den Verkehr und das Abwasser bis zur Schule. Die zweite Herausforderung sei die, «dass nicht zwei getrennte Gesellschaften entstehen», sagt Lorenz Hess. Das neue Quartier müsse mit dem bestehenden Dorf zusammenwachsen.
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«Wir wollen, dass die Leute vom neuen Quartier ins Dorf einkaufen gehen, andererseits sollen auch die bisherigen Bewohner von Stettlen das neue Quartier besuchen.» Darum ist auf dem Areal auch eine Mehrzweckhalle geplant.
Nun geht die Teil-Ortsplanungsrevision in die Mitwirkung, die Bevölkerung der Gemeinde Stettlen kann ihre Meinung dazu äussern.