Monique Chappuis arbeitet seit acht Jahren im vier Sterne Hotel «Au Parc Hotel» in Freiburg. Sie habe nur einmal länger gefehlt. «Mein Fuss war im Gips.» Die 56-Jährige fühlt sich von den Chefs ernst genommen. «Sie haben immer ein offenes Ohr für meine Anliegen.» Raymond Surchat, Direktor des vier-Sterne-Hotels legt grossen Wert darauf.
An regelmässigen Sitzungen können die Angestellten sagen, was ihnen am Herzen liegt. «Das ist gut für die Angestellten und für das Hotel.» Er hat seinen Angestellten sogar einen Coach zur Seite gestellt. Dieser soll unter anderem zeigen, wie man mit aggressiven Gästen umgehen kann.
Die Personalführung von Raymond Surchat trägt Früchte. Die Leute fehlen fast nie wegen Krankheit. Und auch die Fluktuation ist gering. «Die einzigen Angestellten, die in den letzten fünf Jahren gewechselt haben, sind die Lehrlinge», sagt der Direktor.
Der Kanton hilft
Das Freiburger Arbeitsamt steht Unternehmen beratend zur Seite. Ein Mitarbeiter mache auf Wunsch eine Situationsanalyse, sagt Charles de Reyff, Chef des Freiburger Arbeitsamtes. «Manchmal geht es darum, die Arbeitsorganisation zu überdenken oder die Kommunikation zu verbessern.» Es gehe darum, das Bewusstsein für Stresssituationen zu fördern. «Oft reichen kleine Veränderungen, um die Situation der Mitarbeiter zu verbessern», ist Charles de Reyff überzeugt.
Das Unternehmen profitiert ebenfalls. Längere Ausfälle belasten die Unternehmen und die Volkswirtschaft. Die Kosten betragen in der Schweiz jährlich mehrere Milliarden Franken.