In den nächsten Jahren verdichtet die Bahn zwischen Solothurn und Bern den Fahrplan, auch zwischen Bern und Worb sollen mehr und längere Züge unterwegs sein. Die Bahn beschafft deshalb neues Rollmaterial. Die Folge: «Unsere bestehenden Depots sind am Limit», sagt Mediensprecherin Christine Schulz-Dübi und bestätigt Recherchen von Radio SRF. Zu den beiden Depots in Solothurn und Worblaufen sowie der Werkstätte in Worb will der RBS deshalb bis 2025 eine neue Anlage bauen, um die Züge über Nacht und für Reinigungsarbeiten abzustellen.
Wir prüfen auch, ob wir Kulturland überbauen müssen.
Das geplante Depot benötigt rund vier Hektaren Land, also über fünf Fussballfelder. «Die Suche nach einem geeigneten Standort ist schwierig», sagt Christine Schulz-Dübi. Derzeit werden knapp zehn Standorte entlang der Bahnstrecke zwischen Bern und Solothurn geprüft.
Widerstand gegen BLS-Werkstätte
Wegen des Platzbedarfs ist es möglich, dass die Bahn auf dem freien Feld bauen wird und Kulturland dem Depot weichen muss. «Das versuchen wir zu verhindern, aber ausschliessen können wir es nicht», so die RBS-Mediensprecherin.
Betroffene Gemeinden reagieren kritisch
Das löst bei den betroffenen Gemeinden gemischte Gefühle aus. «Dass der RBS in Erwägung zieht, Kulturland zu überbauen, geht gar nicht», sagt Hans Mätzener, Gemeinderatspräsident von Jegenstorf.
Auch aus der Sicht von Beat Linder, Gemeindepräsident von Bätterkinden, dürfte das Thema noch zu Reden geben: «Der Bedarf nach Kulturland ist in der Bevölkerung natürlich immer eine heikle Frage». Gleichzeitig profitiere seine Gemeinde sehr vom öffentlichen Verkehr, so Linder. Deshalb ginge es in erster Linie darum, einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Auch bei der BLS ein Thema
Das gleiche Problem kennt auch die BLS. Sie will in Riedbach bei Bern eine neue Werkstätte bauen. Kulturland und ein Bauernhof ginge verloren. Der Widerstand ist gross, eine Gruppe von Politikern und Experten suchen nach Alternativen. Der RBS will von diesen Erfahrungen der BLS lernen. «Wir sind offen für verschiedene Lösungen und haben uns noch auf kein konkretes Projekt fixiert.» Zudem haben erste Gespräche mit Landbesitzern und Gemeinden stattgefunden.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 06:32 Uhr)