Der Mobilfunkkorridor basiert auf dem sogenannten Sendesystem «Leaky Feeder». Dieses besteht aus einem Strahlenkabel, das an einem Zaun neben den Bahngeleisen befestigt wird, und einzelnen Antennen. Die Technik ist nicht neu, kommt bereits in Hong Kong oder London zum Einsatz.
Die Teststrecke von Swisscom und SBB misst 10 Kilometer und betrifft die vier Gemeinden Uttigen, Kiesen, Wichtrach und Münsingen. Deshalb übernahm der Thuner Regierungsstatthalter das Baubewilligungsverfahren.
Wie aus einer Mitteilung des Regierungsstatthalteramts Thun hervorgeht, wurde der Swisscom die Baubewilligung für den Mobilfunkkorridor erteilt. Weil eine Gewässerschutzzone sowie Orts- und Landschaftsschutzgebiete betroffen sind, musste das Projekt angepasst werden. Das Vorhaben integriere sich nun besser in die Landschafts- und Ortsbilder, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen.
Die drei Einsprachen, die gegen das Bauvorhaben eingegangen sind, wurden als unbegründet abgewiesen.
Erste Testfahrten starten im Herbst
Laut Swisscom-Sprecher Armin Schädeli starten die ersten Testfahrten ab Herbst. Zugpassagiere zwischen Thun und Bern dürften davon aber kaum etwas mitbekommen. Denn damit das neue Strahlenkabel eingesetzt werden kann, müsse man auch die Züge mit neuen Empfangsgeräten ausstatten. Für den Pilotversuch wird lediglich ein SBB-Wagen umgerüstet.
Ob die neue Technologie je zum Einsatz kommt, wird sich im Pilotversuch zeigen. Es dürfte also noch etwas dauern, bis lückenloses Surfen im Internet während der Zugfahrt Realität wird.