Im Vorstoss, den der Grosse Rat am 14. März mit 63 zu 56 Stimmen abgelehnt hatte, hatte die SVP die Schaffung eines Gesetzes verlangt, um das Tragen von Kopfbedeckungen an der obligatorischen Schule im Kanton Wallis zu verbieten: Vom Kapuzenpulli über Schirmmützen bis zum islamischen Schleier.
Begründet wurde der Vorstoss damit, dass die obligatorische Schule unter anderem auch dazu da sei, diejenigen Werte zu vermitteln und zu bewahren, welche die Basis der christlichen Gesellschaft bildeten.
Auch in Freiburg ein Thema
Nach der Ablehnung ihres Postulats hat die Unterwalliser SVP am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, im nächsten Herbst eine kantonale Volksinitiative zu lancieren, die einzig das islamische Kopftuch zum Thema machen soll. Der Grundsatzentscheid, eine Initiative zu lancieren, sei in Absprache mit der Oberwalliser SVP getroffen worden, hiess es.
Das Tragen von Kopftüchern an den Schulen ist auch in anderen Kantonen zu einem kontrovers diskutierten Thema geworden. In Freiburg zum Beispiel sprach sich das Parlament für ein Burka- und Gesichtsschleierverbot, nicht aber für ein Kopftuchverbot an der Schule aus.