Das Rhone-Tal im Wallis ist diejenige Region, die am stärksten gefährdet ist für Erdbeben. Laut dem ehemaligen Walliser Kantonsgeologen Jean-Daniel Rouiller kann ein Erdbeben die grössten Schäden bei Gebäuden im Talboden anrichten, weil sich hier die seismischen Wellen eines Bebens vervielfachen. Grund dafür ist der Boden, der aus Sedimenten wie Kies oder Sand besteht.
Aufwändig und teuer
Erdbebensanierungen bei bestehenden Gebäuden sind aber aufwändig und teuer und vor allem bei kleineren Häusern unter Umständen nicht verhältnismässig. Ein Eingriff in eine bestehende Gebäudestruktur lohnt sich eigentlich nur im Rahmen einer Gesamtsanierung, sagt Yves Mondet, Geschäftsführer der Stiftung für Baudynamik und Erdbebeningenieurwesen. Die sogenannte Erdbebenertüchtigung betrage dann durchschnittlich 2 bis 5 Prozent der Sanierungskosten.
Kleinere Gebäude am teuersten
Ausserdem seien grosse Gebäude einfacher zu stabilisieren, weil sie häufig über eine zentrale tragende Struktur verfügen, die sich verstärken lässt. Bei Einfamilienhäusern hingegen gibt es meist mehrere tragende Mauern, die dann einzeln verstärkt werden müssen, so Mondet. Es sei deshalb in jedem Fall besser und günstiger, Neubauten von Anfang an den Sicherheitsstandards anzupassen, als sie im Nachhinein aufzurüsten.
(Schweiz Aktuell, 19 Uhr)