Fast 30 Jahre lang ist der Sozialtherapeut nicht aufgeflogen. Das Verfahren gegen ihn kam Ende März 2010 ins Rollen, nachdem zwei männliche Bewohner eines Behindertenheims im Kanton Aargau ihren Eltern von sexuellen Kontakten mit ihrem Betreuer erzählt hatten. Die Eltern wandten sich an die Heimleitung, welche daraufhin die Polizei informierte.
Was danach ans Tageslicht kam, lässt sich kaum in Worte fassen: Der heute 57jährige Sozialtherapeut verging sich an merheitlich geistig und körperlich teils schwerstbehinderten Kindern, jungen Männern und Frauen. Das jüngste Opfer war zur Tatzeit drei Jahre alt.
Weit über 100 Fälle gestanden
Weitere Beiträge zu den Missbrauchsfällen
Der Beschuldigte hat bis heute den mehrfachen sexuellen Missbrauch von 114 Opfern gestanden. Die Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland geht von insgesamt 124 Fällen aus. Weil der grösste Teil der Fälle zum Zeitpunkt der Festnahme bereits verjährt war, können gemäss geltender Gesetzgebung noch 33 Fälle strafrechtlich verfolgt werden, schreibt die Regionale Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung.
Der Beschuldigte befindet sich seit Ende September 2011 im vorzeitigen Massnahmevollzug. Er wird sich wegen Schändung, sexuellen Handlungen mit Kindern, Abhängigen und Anstaltspfleglingen, Pornografie sowie Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte vor Gericht verantworten müssen.