Zwei Legislaturen seien genug, sagt Maurice Tornay. Zudem werde er in zwei Jahren pensioniert. Mit den Ambitionen des abtretenden CVP-Präsidenten Christophe Darbellay auf einen Regierungssitz habe sein Rückzug hingegen nichts zu tun. Alldings kritisiert Tornay die Art und Weise, wie sich Darbellay als parteiinterner Konkurrent ins Rennen gebracht hat. «Ich kann das nicht akzeptieren», so Tornay.
Ich kann diesen Stil nicht akzeptieren.
Darbellay strebt seit Jahren einen Sitz in der Kantonsregierung an. Seine Chancen sind mit dem Rückzug von Maurice Tornay stark gestiegen, war er ihm doch in der parteiinternen Ausmarchung vor den Wahlen 2013 unterlegen. Darbellay sagt, er sei froh, dass es nicht schon wieder zum parteiinternen Kampf um den Sitz kommt. Er habe Tornay nicht bedrängt. Aber er habe sehr wohl für seine eigene Kandidatur geworben in der CVP. Und das sei ja nicht verboten.
Es ist nicht verboten, dass ich parteiintern für meine Kandidatur werbe.
Tornay wurde 2009 gewählt. Er führte in seiner ersten Amtszeit die Gesundheits- und Sozialdirektion und hatte die Wirren um die Walliser Spitäler zu meistern. Später wechselte er in die Finanzdirektion. Da erlebte er Staatsrechnungen mit Überschüssen, aber auch hohe Defizite in den Jahren 2013 und 2014 und er verkündete erst kürzlich ein Sparprogramm.
Tornays Regierungszeit wurde auch durch die Affäre Giroud belastet. Er diente dem Weinhändler früher als Treuhänder. Allerdings konnten Maurice Tornay keinerlei Verfehlungen nachgewiesen werden.
Die Demission von Maurice Tornay ist die zweite innert einer Woche. Am 11. April hat der Oberwalliser CVP-Volkswirtschaftsdirektor Jean-Michel Cina bereits seinen Rückzug auf Ende der Legislatur angekündigt.