Ruedi Zbinden ist in dieser Nacht der Pikett-Wildhüter für die Region Mittelland. In den meisten Fällen - zum Beispiel bei einem Unfall - rückt aber die Kantonspolizei Bern aus. «Wenn ein Reh angefahren wird, ist die Polizei dafür ausgebildet, dass sie das Tier fachgerecht erschiessen kann.» Die Arbeit des Wildhüters ist in der Nacht nur noch selten gefragt. Ein Beispiel dafür wäre, wenn sich ein Fuchs in einem Wohnhaus verirren würde und dieser eingefangen werden müsste.
Die Umstellung auf den Pikett-Dienst Anfang Jahr war laut Zbinden nötig. Vier der 33 Wildhüter-Stellen im Kanton Bern wurden gestrichen und bereits vorher war die Arbeitsbelastung gross. «Ein Wildhüter war zum Teil während 24 Stunden am Tag erreichbar und es kam vor, dass man drei bis vier Mal in der Nacht aufstehen musste», so Ruedi Zbinden weiter. Heute sind im ganzen Kanton nur noch jeweils drei Wildhüter auf Pikett. Er ist überzeugt vom neuen System im Kanton Bern. «Die Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei funktioniert gut.» Das zeigt sich auch daran, dass Ruedi Zbinden nur einen Anruf während dieser Nacht erhält - ein entlaufener Jagdhund ist wieder aufgetaucht.