Es war die Krise der 90er-Jahre, die Urs von Gunten dazu brachte, seinen Job als Produzent von Werbefilmen und Radiospots in Zürich an den Nagel zu hängen. Er kehrte zurück in seine Heimat – von Gunten wuchs in Faoug (VD) auf – und suchte ein neues Projekt.
«Ein Kollege und ich stellten auf der Suche nach einem Restaurant fest, dass es in der Region keinen Gastroführer gab», erinnert sich Urs von Gunten. «Es hatte auch keinen Veranstaltungskalender, jeder Ort schaute nur für sich.»
«Eine Nummer zu gross»
Die Idee eines überregionalen Blattes war geboren – eines interkantonalen Blattes: Zuletzt wurde der «LeLac» in 110 Gemeinden in den vier Kantonen Freiburg, Bern, Waadt und Neuenburg verteilt.
Der Anfang war nicht leicht, erinnert sich von Gunten. «Ich wollte eigentlich keine eigene Zeitung machen, das war mir eine Nummer zu gross.» Und trotzdem gab er im Mai 1996 eine Nullnummer heraus, finanziert aus der eigenen Tasche.
Werde nicht in den Beizen rumhocken
«Und dank der Unterstützung von Freunden konnte ich weitermachen, schliesslich wurden fast 20 Jahre daraus», so Urs von Gunten. Loslassen sei aber kein Problem. «Natürlich bin ich etwas traurig, aber es ist auch eine Erleichterung.»
Eigentlich wollte er die Zeitung in neue Hände geben. «Aber ich habe keinen Spinner wie mich gefunden, der die Zeitung noch weiterführen wollte», sagt von Gunten.
Und er selber? «Ich werde bestimmt nicht von morgens bis abends in den Beizen rumhocken.» Er habe verschiedene Ideen, könne dazu aber noch nicht mehr sagen.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)