Die von der Aevis Holding gebotenen 250 Franken pro Aktie sind aus Sicht von Beat Sigg, Präsident und Unternehmenschef der Victoria Jungfrau Collection (VJC), zu tief angesetzt. Die Hotelgruppe sieht den fairen Wert der Aktie aber bei 300 bis 325 Franken. Das Aufsichtsgremium empfiehlt den Aktionären deshalb die Ablehnung der Aevis-Offerte.
Empfehlung einstimmig beschlossen
Die Empfehlung hätten die sieben Verwaltungsräte einstimmig beschlossen, hiess es in einer Mitteilung der Victoria Jungfrau Hotels. Die Grossaktionäre unterstützten die Haltung des Verwaltungsrates.
Laut Sigg könnte die VJC-Gruppe allein weiter bestehen. Eine Übernahme will man aber nicht grundsätzlich verhindern: «Wir haben auch gesagt, dass wir wachsen möchten, sei das mit mehr Hotels oder mit Hilfe eines Investors. Eine Gruppe wie Aevis brächte uns wohl einige Synergien», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Zur Westschweizer Finanzgesellschaft Aevis Holding gehört unter anderem die Privatspitalgruppe Genolier. Mit dem Kauf der VJC-Hotels will sie ein Standbein im Bereich Luxushotels aufbauen.
Aevis spricht von sehr optimistischer Perspektive
Aevis hat ebenfalls am Freitag bekannt gegeben, die Haltung des Victoria-Jungfrau-Verwaltungsrats zur Kenntnis zu nehmen. Aevis vermutet, dass sich die Hotelgruppe auf einen Geschäftsplan mit sehr optimistischen Perspektiven stütze. In früheren Berichten habe die Leitung der Gruppe aber verschiedentlich davon gesprochen, dass die Situation in der Hotellerie aber auch das Marktumfeld schwierig seien. Aevis will zu einem späteren Zeitpunkt detailliert zur Ablehnung der Offerte Stellung nehmen.