Sie leiden unter Allergien (25 Prozent), unter Schlafstörungen (12 Prozent) oder unter Kopf- oder Bauchschmerzen (10 Prozent). Dies sind die Zahlen, die im ersten umfassenden Jugendgesundheitsbericht der Stadt Bern stehen.
Befragt wurden Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, die schulärztlich untersucht wurden oder per Online-Umfrage. Markant ist der Schlafmangel bei jungen Leuten - und der hohe Zeitbedarf für soziale Medien. Da gehen pro Tag mehrere Stunden drauf.
Der Stadtberner Gesundheitsdienst sagt aber auch: Rund 90 Prozent der Jugendlichen fühlen sich gut und sind zufrieden. Das Vertrauensverhältnis zu den Eltern und zu Freunden sei intakt und das Gesundheitsbewusstsein sehr hoch.
Nachteil für Jugendliche mit schlecht gebildeten Eltern
Grosse Unterschiede ergeben sich zwischen Jugendlichen, deren Eltern höher gebildet sind, und solchen aus bildungsfernen Familien. Jugendliche aus bildungsfernen Familien treiben seltener regelmässig Sport, essen seltener ein Frühstück oder Znüni, fühlen sich psychisch schlechter und verbringen deutlich mehr Zeit pro Woche mit digitalen Medien.
Rund die Hälfte der befragten 16- bis 18-jährigen Jugendlichen wünscht sich Hilfe wegen Stress. Gut ein Viertel wegen Schlafstörungen, Depressivität oder Problemen mit dem Gefühlsleben.
Die Stadt Bern will nun das Beratungsangebot für Jugendliche ausbauen, auch mit dem Zweck, sie für ein herausforderndes Erwachsenenleben fit zu machen. Chancengleichheit bei Bildung und Gesundheitskompetenz sei hier geboten, so Gemeindrätin Franziska Teuscher.
Gleichzeitig wollen die Bildungs-, Sozial- und Sportbehörden aber auch die Eltern mit einem Beratungsangebot abholen. Zudem erwägt die Bildungsdirektion, mit der Schule am Morgen später anzufangen. Das Experiment an der Schule Munzingen zeige, dass dies eine gute Lösung sei.