1886 entstand erstmals die Idee eines Musikpavillons. Die Landwehr spielte damals unter freiem Himmel in der Nähe der Kathedrale. «Die Blasmusik wollte geschützt sein vor Sonne und Regen», erklärt François Guex vom Freiburger Amt für Kulturgüter. Konzerte unter freiem Himmel lagen damals im Trend. «Mit dem Bürgertum entstand ein neuer Mittelstand.» Der wollte sich am Sonntag vergnügen.
Streit um Standort
Es dauerte schlussendlich 50 Jahre bis der Musikpavillon stand. Die Leute im damaligen Zentrum, dem Burgquartier bei der Kathedrale, wollten den Pavillon dort ansiedeln. Andere in der Nähe des Bahnhofs. «Dort entstand das moderne Freiburg», erklärt François Guex. Schlussendlich sprach die Stadtregierung ein Machtwort. Der Pavillon kam auf den Pythonplatz. Dort wo sich die Stadt weiterentwickelte.
Trend vorüber
1932 Stand der Musikpavillon. Konzerte fanden nur noch wenige Jahre statt. Die Gesellschaft hatte sich verändert. «Das Sonntagsvergnügen verlagerte sich in die Fussballstadien», erklärt François Guex vom Amt für Kulturgüter. Es gab aber auch immer mehr Autos. «Die Musikcorps fühlten sich vom Lärm gestört.» Und sie wollten ein aufmerksames Publikum. Konzerte fanden im Theatersaal statt.
Neuer Volksanlass
Im Musikpavillon fanden ursprünglich Konzerte für das Volk statt. Auch das Suppenfestival der Notschlafstelle vor Weihnachten ist ein Fest für alle. «Es kommen Randständige, Politiker und Familien», sagt Eric Mullener, Direktor der Notschlafstelle. Das Festival ist gratis. 3000 Leute besuchten letztes Jahr den Anlass.