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Natalie Imboden und Lars Guggisberg im Studio.
Legende: Natalie Imboden und Lars Guggisberg haben in den letzten Wochen viel Post erhalten. SRF

Bern Freiburg Wallis Vor der grossen Spardebatte läuft das Lobbying auf Hochtouren

Die Mitglieder des bernischen Kantonsparlaments wurden in den letzten Wochen mit unzähligen Briefen und E-Mails eingedeckt. So erhalte man zusätzliche Informationen, die man so sonst nicht zur Verfügung hätte.

Für politische Anliegen wird mehr und mehr auch auf kantonaler Ebene stark lobbyiert. Das zeigt die bevorstehende Spardebatte im bernischen Kantonsparlament. Das Lobbying sei professioneller geworden, sagt der Berner Politologe Adrian Vatter im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Konkret würden zum Beispiel Kurse fürs Lobbying angeboten. Man versuche, Betroffenheit zu zeigen und ein Beziehungsnetz aufzubauen.

Neu ist auch, dass die 160 Ratsmitglieder von zahlreichen Institutionen, Organisationen und Bildungseinrichtungen mit ihren Bedenken und Forderungen zu den Sparvorschlägen regelrecht bombardiert wurden. Aber auch mit persönlichen Einzelschicksalen. Grossrätin Natalie Imboden (Grüne) erzählt im Gespräch mit dem Regionaljournal, dass es viele Briefe gegeben habe, die ihr unter die Haut gingen. Wie etwa derjenige von der Mutter eines behinderten Kindes. Sie wisse nicht, wohin mit ihrem Kind, wenn die betreffende Institution geschlossen werde. Für sie ist auch klar, dass Lobbying nicht gerecht sein kann. «Nur diejenigen mit Geld können lobbyieren. Und die hört man dann auch.» Aber die anderen gäbe es auch, sagt Imboden.

Auch bei Ratskollege Lars Guggisberg (SVP) stossen die zahlreichen Briefe und E-Mails nicht grundsätzlich auf Granit. Neben etlichen kurzen, sachlichen Standardbriefen habe auch er viele persönliche Briefe von besorgten Eltern, Lehrer und Schülern erhalten. Sogar ein Gedicht war darunter.

«Ich habe versucht alle Briefe zu lesen, aber ich konnte nicht alle beantworten», gesteht Guggisberg. Er konnte sogar sein Wissen erweitern. «Ich habe Argumente erfahren, die ich so noch nicht kannte», meint Guggisberg.

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