Noch vor einem Jahr war die Stimmung im Wallis alles andere als freundlich. Die Gemüter waren vom Abstimmungskampf erhitzt. Nach dem Ja des Walliser Stimmvolks zur Finanzierung der Rhonekorrektion war aber eines klar: Gegner und Befürworter mussten sich zusammenraufen – und das haben sie inzwischen getan.
Regierungsrat Jean-Michel Cina betonte am Donnerstag vor den Medien die Wichtigkeit, dass Politik, Landwirtschaftsvertreter ebenso wie Vertreter der Obst- und Gemüsebranche geschlossen auftreten würden. Diese Einigkeit sei ein grosser Erfolg.
Um das Rhonetal zu schützen, wird der Flusslauf an mehreren Orten korrigiert und verbreitert. Das bedeutet, dass Kulturland verloren geht, was im Abstimmungskampf sehr stark zu reden gegeben hatte. Um die Landwirtschaft zu stärken und zu entschädigen, sollen rund 200 Millionen Franken eingesetzt werden. Der Bund übernimmt die Kosten, die Gelder stammen aus dem Fonds für Hochwasserschutzmassnahmen
Geld und Drainage
Mit den 200 Millionen Franken werden unter anderem Bauern für ihren Verlust von Kulturland entschädigt. Gleichzeitig sollen Massnahmen ergriffen werden, um die Produktionsbedingungen am Fluss zu verbessern. Gemeint sind Drainagen, Bewässerungen oder Wege. Zudem sollen auch neue Landwirtschaftsflächen entstehen.
Umstrittener Entscheid
Durch den Hochwasserschutz dürften rund 300 Hektaren Kulturland verloren gehen – vor allem im Unterwallis. Im Oberwallis ist insbesondere die Region Visp betroffen, wo es um den Hochwasserschutz nicht zuletzt für die Lonza geht.