Bei den Schadstoffuntersuchungen zwischen Visp und Niedergesteln sind die Walliser Behörden erneut fündig geworden. An mehreren Stellen haben sie erhöhte Quecksilberwerte gefunden, unter anderem auf zwei Campingplätzen bei Turtig in Raron.
Darauf entschloss der Kanton, dass an den betroffenen Stellen keine Zelte mehr aufgestellt werden und keine Kinder mehr spielen sollen. Laut Cédric Arnold, dem Chef der Walliser Dienststelle für Umweltschutz, eine reine Vorsichtsmassnahme. Die Quecksilberbelastung sei zu klein, um bei einer Kontaktdauer von einigen Tagen oder Wochen gesundheitsschädigend zu sein. Trotzdem wolle man kein Risiko für potenzielle Spätfolgen eingehen.
«So nicht!»
Für die betroffenen Campingplätze geht diese Massnahme zu weit. Sie fürchten, dass nun die Touristen ganz ausbleiben könnten aus Angst vor dem Quecksilber. Zudem habe der Kanton sie nicht über die Massnahme informiert. Die Ingenieure hingegen, welche die Bodenproben auf Quecksilber analysiert hatten, hätten ihnen gesagt, dass von der Belastung keine Gefahr ausgehe. Deshalb sehen die Campingplatzbetreiber nicht ein, warum sie jetzt gewisse Stellen absperren sollen.
Für Peter Kälin, Präsident von «Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz», ist die Absperrung jedoch richtig und wichtig. Auch wenn es schwierig sei, einen klaren Wert zu nennen, ab dem eine Quecksilberverschmutzung gesundheitsschädigend sei - für ihn ist klar: «Ich würde meine Kinder auf einem belasteten Boden nie spielen lassen.»
Die Chemiefabrik Lonza, die für die Quecksilberverschmutzung verantwortlich ist, ist in Kontakt mit den Campingplätzen und will mindestens einen Teil der nötigen Sanierung vorfinanzieren.