In einem Punkt waren sich die Parlamentarierinnen und Parlamentarier einig: das Walliser Grundschulgesetz aus dem Jahr 1962 muss revidiert werden. Das Gesetz sei veraltet und entspreche den Anforderungen der nationalen Schulharmonisierung nicht mehr. Trotzdem gab es massiven Widerstand gegen die Vorlage, weil sie Reformen vorschlägt, die mehreren Fraktionen zu weit gehen.
SVP gegen Fachlehrer auf der Grundstufe
So störte die SVP, dass künftig schon in der Grundschule das System von Fachlehrern eingeführt werden soll. Damit werde die Verantwortung der Lehrer geschwächt, sagte Sandro Fux von der SVP-Oberwallis.
Beat Rieder von der CVP-Oberwallis wollte nicht akzeptieren, dass die Schule mit dieser Revision künftig rund 11 Millionen Franken pro Jahr mehr kosten soll. Das sei nicht tragbar, weil in den kommenden Jahren auch die Steuereinnahmen zurück gehen würden. Er forderte eine kostenneutrale Revision.
Auch der neue Walliser Erziehungsdirektor, Staatsrat Oskar Freysinger, war mit der Vorlage nicht ganz zufrieden.
Sie sei noch unter der Regie seines Vorgängers ausgearbeitet worden. Trotz der Mängeln müsse der Grossrat jetzt auf die Vorlage eintreten und diese dann verbessern, weil die Revision dringend sei. Eine Rückweisung würde eine weitere Verzögerung mit sich bringen, so Freysinger. Das Walliser Kantonsparlament beschloss, die Gesetzesrevision an die Hand zu nehmen.