Jedes Flugzeug-Triebwerk der Welt besteht aus zahllosen Turbinen- und Schaufelrädern. Hochpräzis gefertigt aus Titanlegierungen, Kohlefaser-Verbundstoffen oder Spezialstahl. Die Maschinen, die diese Turbinenräder aus dem vollen Stück fräsen können, kommen aus Langnau und gelten als qualitative Weltmarktführer.
Kunden sind die weltgrössten Flugzeugtriebwerk-Hersteller: Etwa General Electric, die französische Safran oder Pratt & Whitney. Im Energiebereich bestellen Siemens oder Alstom im Emmental die Fräsen für ihre Gasturbinen. Die Kunden kommen mit einem Anliegen nach Langnau. Liechti liefert die Lösung – und gleich auch noch die richtigen Maschinen dazu.
Liechti
Das Familienunternehmen Liechti Engineering aus Langnau kann auf eine 150-jährige Geschichte zurückblicken. Die Firma beschäftigt rund 120 Mitarbeiter und macht pro Jahr rund 50 Millionen Umsatz.
Maschinenbaukonzern Georg Fischer ist neuer Besitzer
Seit dem 1. Juli sind Patron Ralph Liechti und sein Bruder nicht mehr Eigentümer ihrer Firma. Sie verkauften sie an den grossen Schaffhauser Maschinenbaukonzern, Georg Fischer AG.
Denn nach vier Generationen Liechti ist in den Familien niemand da, der das Geschäft weiterführen könnte oder wollte. «Dass wir eine Nachfolgeregelung suchten, war klar. Aber es war trotzdem ein schwieriger und sehr emotionaler Schritt,» sagt Ralph Liechti. Er führt den Betrieb auch nach dem Verkauf an Georg Fischer weiter. «Ich weiss, dass ich jetzt ein paar Chefs mehr habe. Aber es ist für das Unternehmen eine zukunftsträchtige Lösung», bilanziert Patron Ralph Liechti.
Für den Weltkonzern +GF+ ist Liechti ein Juwel
Einer dieser neuen Chefs ist Bernhard Iseli, ein erfahrener Berner Industriemanager. Er leitet bei der Georg Fischer-Division «Machining Solutions» den Bereich Fräsmaschinen. Er sagt: «Für uns ist Liechti ein Juwel. Wir passen perfekt zusammen und das verspricht Wachstum im vielversprechenden Aerospace-Bereich». Dass der Standort Langnau auf Zeit und Ewigkeit garantiert ist, will Berhard Iseli nicht versprechen. Aber es gäbe auch keine Absichten, Langnau mit anderen Schweizer Produktionsstätten zu verschmelzen. Ralph Liechti hingegen ist überzeugt, dass «sein» KMU im Emmental bleibt. «Anderswo findet man die sehr spezialisierten Leute gar nicht, die es für diese Arbeit braucht».