Das Jagdbanngebiet Schwarzhorn sei ein Wildtier-Schutzgebiet von nationaler Bedeutung. Allerdings habe der Druck von Skitourenfahrer und Schneeschuhläufer in den letzten Jahren stark zugenommen, das Wild sei gestört, gab die bernische Volkswirtschaftsdirektion am Mittwoch zu bedenken.
Nun sind drei von bisher 18 Routen endgültig gesperrt. Vier weitere, die in Frage standen, bleiben allerdings offen. «Es ist ein Kompromiss. Aber wir hoffen, dass wir so dem Schutzanspruch und dem Bedürfnis nach sanftem Tourismus Rechnung tragen können», sagt Niklaus Blatter, der bernische Jagdinspektor.
Die Routen sind für uns wichtig.
René Michel, im Zentralvorstand des Schweizerischen Alpenclubs SAC zuständig für Umwelt, ist damit nicht einverstanden.
«Die Südrouten sind für das Wild überhaupt kein Problem. Die Routen sind für uns wichtig.» Bergführer müssten auch noch ein paar Touren machen können, die etwas bieten. «Es ist kein guter Kompromiss».
Widerstand aus der Region
Im Frühjahr 2016 hatte die Naturschutz-Organisation Pro Natura gefordert, der Schutz der Wildtiere müsse deutlich ausgebaut werden , drei Routen seien bei der Aktualisierung der Schutzgebiete zu verbieten.
Dies hatte viel Kritik von Oberländer Gemeinden, Bergführern und auch dem Schweizerischen Alpenclub SAC zur Folge. Der touristische Nutzen werde dauernd zurückgebunden, der Schutz ausgebaut. Jetzt haben sich die Naturschützer durchgesetzt.
René Michel sieht da auch ein Problem bei Bundesamt für Umwelt: «Da werden Jagdbanngebiete einfach zu Wildschutzzonen gemacht. Und keiner überlegt, was sich seit 150 Jahren geändert hat. Für uns ein Problem mit der Verhältnismässigkeit.»