Hans Wiedmer ist einer von 500 sogenannten Firstrespondern im Kanton Bern. Geht beim Sanitätsnotruf eine Meldung ein wegen Herz-Kreislauf-Problemen, bietet der Rettungsdienst diese ehrenamtlichen Helfer auf. «Wenn immer möglich, gehe ich helfen», sagt Wiedmer. Der Bauer wohnt im Diemtigtal und ist bei Notfällen im Tal viel schneller vor Ort als die Ambulanz aus Spiez.
Firstresponder sind kein Ersatz für den Rettungsdienst.
Seit fünf Jahren gibt es diese Firstresponder. «Sie sind jedoch kein voller Ersatz für den Rettungsdienst», sagt Beat Baumgartner. Der Leiter des Rettungsdienstes der Spital STS AG hat mitgeholfen, das Firstrespondernetz im Kanton Bern aufzubauen. «Dank der Helfer gewinnen wir aber bei Herz-Kreislauf-Problemen wichtige Minuten – das ist überlebenswichtig.» Die Überlebensrate im Kanton Bern sei sehr klein. Im Tessin, wo es schon länger ein solches Helfernetz gibt, sei die Rate wesentlich höher.
Von den Tälern in die Stadt
In der Stadt Bern sollen die ersten Firstresponder Ende Jahr im Einsatz sein. Projektleiter Thomas Mössinger vom Inselspital möchte Angestellte der Stadtverwaltung oder von Warengeschäften motivieren. «Diese arbeiten dort, wo viele Leute sind und deshalb oft Notfälle mit Herz-Kreislauf-Problemen passieren.»
Im Berner Oberland geht der Rettungsdienst der Spital STS AG gar einen Schritt weiter. Ab April werden die Rettungshelfer einen kleinen Rucksack mit den wichtigsten Medikamenten bei sich haben und nicht nur bei Herz-Kreislauf-Problemen ausrücken.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)