Für ihn, Klaus Anderegg, seien diese Kritzeleien nicht Ablenkung gewesen, sondern vielmehr Hilfe zum Zuhören. Er habe sich so bei wichtigen Fragen besser beteiligen können. Diese Kritzelein lösten erst Verärgerung aus bei den anderen Sitzungsteilnehmern. Dann mehr und mehr Interesse. Bis einige Kollegen ihn dazu ermuntert haben, diese Zeichnungen auszustellen.
Zur Ausstellung an den Binner Kulturtagen haben Andereggs Kollegen ein Buch herausgegeben. Es zeigt nicht nur die Kritzeleien. Es beschreibt auch, wie sie den kritzelnden Kollegen in den Sitzungen erlebt haben. Das Buch heisst sinngemäss: «Wer kritzelt, hört zu».
Der Ausstellungsort ist nicht zufällig, denn der Volkskundler Anderegg war Jahre lang Präsident des Naturparks Binn. Er hat zudem mehrere Museen im Oberwallis aufgebaut und das Brauchtum erforscht.