Bern Freiburg Wallis - Wie ein Murmeltier auf die Schweizer Landkarte kam
Man sieht es kaum von blossem Auge: Das Murmeltier, das auf der aktuellen 1:25'000er-Karte des Aletschgebiets eingezeichnet ist – im Fels am unteren Ende des Gletschers. Ein Kartograph der Schweizer Landestopographie hat sich diesen Scherz erlaubt. Schlimm?
Seit zwei Jahren ist die offizielle Landeskarte vom Aletschgebiet im Umlauf. Aufgeflogen ist der Scherz mit dem Murmeltier erst jetzt. Ein heute pensionierter Kartograph hat es in den Fels gezeichnet, sozusagen als Abschiedsgeschenk. Und man muss die Lupe nehmen, um das filigran gezeichnete Tier zu finden am unteren Ende des Aletschgletschers.
Bei Swisstopo in Wabern, wo die Karten produziert werden, reagiert man gelassen. Thorsten Kossack, Leiter Kartographie Produktion sagt: «Wir haben auch geschmunzelt.» Nichtsdestotrotz müssten die Landeskarten korrekt sein. Bei der nächsten Ausgabe werde man das Murmeltier wieder entfernen.
Früher hat man absichtlich Fehler eingebaut.
Dieses Murmeltier ist kein Einzelfall. Auf anderen Karten wurden auch schon Figuren eingefügt: Eine Spinne am Eiger, das Hardermannli am Harder oder ein Bergsteiger am Piz Tea Fondada.
Zum Beispiel das Hardermannli sei in Realität im Fels durchaus vorhanden. Thorsten Kossack sagt aber auch: «Um zu schauen, ob die Konkurrenz nur kopiert, hat man früher extra Fehler in Karten eingebaut, zum Beispiel eine Sackgasse.» Auch, weil die Kartenhersteller für die Grundlagen-Daten viel Geld ausgegeben hätten. Heute sei zum einen die Konkurrenz nicht mehr gleich, zum andern seien auch die Kontrollen dank der Digitalisierung besser.
(Regional-Diagonal, 12:03 Uhr)
Diese «Ostereier» verstecken sich auf Schweizer Landeskarten
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