Regierungsrätin Barbara Egger bezog Stellung zu verschiedenen Ideen, wie Bahn und Strasse im Grossraum Bern den erwarteten Grossandrang bewältigen können. «Wir dürfen Bahn und Strasse nicht gegeneinander ausspielen», sagt Egger im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» vom Mittwochabend.
Die Ideen waren an einem Podium diskutiert worden, zu dem der bernische Handels- und Industrieverein HIV eingeladen hatte. Dieser präsentierte zugleich einen Katalog mit Forderungen an die Politik, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Man wolle aber eine unideologische Diskussion führen, sagte HIV-Direktor Adrian Haas: «Es geht nicht darum, das Auto gegen den Bus auszuspielen, es braucht ein Gesamtkonzept.»
Die Berner Gemeinderätin Ursula Wyss mahnte aber vor vorschnellen Entscheiden: «Es gibt für keine Berner Strasse eine einfache Lösung.» Die Interessen des motorisierten Individualverkehrs, des Langsamverkehrs und des ÖV unter einen Hut zu bringen, sei nicht die einzige Herausforderung, «hinzu kommen auch noch Vorgaben vom Bund, zum Beispiel für behindertengerechte Tramhaltestellen».
«Das wäre das Ei des Kolumbus»
Die Könizer Gemeinderätin Katrin Sedlmayer plädierte für eine andere Lösung. Statt ständig die Verkehrsnetze auszubauen, sollten die Gewohnheiten der Leute hinterfragt werden: «Schüler könnten gestaffelt zur Schule, Angestellte vermehrt später zur Arbeit, um die Stosszeiten zu entlasten.»
Hans-Rudolf Saxer, Präsident der Verkehrskommission der Regionalkonferenz Bern-Mittelland fand diese Vorschläge zwar interessant, aber kaum umsetzbar: «Das wäre das Ei des Kolumbus. Allein, mir fehlt der Glaube.»