Eine ruhige Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung in Villars-sur-Glâne, gleich neben Freiburg: Hier wohnt Josef Markwalder zusammen mit seinem 12jährigen Chihuahua Lucki. «Heute gewinnen sie», sagt er vor dem sechsten Spiel der Finalserie zwischen Freiburg-Gottéron und dem SC Bern.
Das Feuer für «seinen» Verein ist auch mit 91 Jahren noch ungebrochen. Begonnen hat alles im Winter 1937, in einer alten Knochenstampfe im Galterntal (Vallée du Gottéron), als rund zehn Jugendliche zusammen den HC Gottéron gründeten. Gespielt wurde anfangs auf der gefrorenen Fischzucht, als Schoner dienten Filzstücke, «die Mädchen im Quartier haben uns Trikots genäht».
20 Rappen Mitgliederbeitrag
Sowieso sei die ganze Unterstadt damals ein Herz und eine Seele gewesen, so Josef Markwalder. «Alle, die irgendwie helfen konnten, haben Gottéron unterstützt. Der Verein bedeutete Lebensfreude.» Das Quartier lebte damals in grösster Armut, ausser Eishockey gab es praktisch nichts. «Wir mussten Bierflaschen einsammeln oder bei Bauern aushelfen, um die 20 Rappen Mitgliederbeitrag pro Monat bezahlen zu können.»
Sollte Gottéron tatsächlich den Meistertitel holen, würde sich Josef Markwalder vor allem für die Mannschaft freuen. Sich selbst will er aber nicht im Rampenlicht sehen: «Ich bin einfach stolz, dass ich vor 75 Jahren etwas Weniges dazu beitragen konnte.»