Dass das VBS den Waffenplatz Lyss im Jahr 2022 aufgibt und den Militärbetrieb nach Thun zügelt, ist längst klar. Die Gemeinde Lyss hat sich deshalb auch Gedanken gemacht, wie sich dieses grosse Terrain in bester Zentrumslage für die Entwicklung von Lyss nutzen liesse, sollte die Gemeinde oder private Investoren es dereinst kaufen können. Aber vielleicht kommt es ganz anders.
Gemeindepräsident Andreas Hegg hat nämlich auf Umwegen erfahren, dass die Eidgenossenschaft mit dem Waffenplatz möglicherweise andere Pläne hat. Unter anderem hat die «Berner Zeitung» diese Pläne veröffentlicht. «Es ist möglich, dass der Bund hier eines der neuen Bundesasylzentren einrichten will. Dagegen würden wir uns wehren.»
Man lebe mit dem Durchgangszentrum Kappelen-Lyss - aber noch ein Asylzentrum mehr wäre zu viel. Lyss hat VBS-Bundesrat Ueli Maurer deshalb vor ein paar Tagen per Brief geben, Auskunft zu geben, wartet aber noch auf die Antwort.
Lysser Entwicklungsgebiet steht in Frage
Lyss ist wachsam und will den Fuss in der Türe behalten, was die Zukunft des Waffenplatzgeländes angeht. «Hier ist sehr viel möglich. Wir können uns eine andere Schule, eine gewerbliche Nutzung oder Wohnbau vorstellen», sagt Andreas Hegg.
Immerhin hat der Kanton Bern genau eine solche bauliche Verdichtung im bereits besiedelten Raum als Musterbeispiel hingestellt, als er vor kurzem in Lyss den neuen raumplanerischen Richtplan 2030 vorstellte. Der bernische Polizeidirektor Hans-Jürg Käser bestätigte gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, dass der Bund Lyss als möglichen Standort für ein nationales Asylzentrum im Visier habe. «Wir erwarten vom Bund eine Antwort bis Ende Jahr.»