«Im ersten Moment dachte ich, dieses Festival können wir rauchen», erzählt der Gründer des Zapperlot-Festivals in Schangnau, Anton Brüschweiler. Das starke Unwetter Ende Juli hatte die Emme zum Überlaufen gebracht und das Festivalgelände unter einer dicken Sandschicht begraben.
Doch dann kamen zahlreiche Helferinnen und Helfer - «auch Leute, die wir gar nicht kannten», sagt der Festivalleiter - und schaufelten den Sand von der Wiese weg. So konnte das Gras wieder aufstehen und nun kann das Festival beginnen.
Feiern trotz Unwetterschäden?
Wie ist es, ein Fest zu feiern, während andere in der Gegend noch immer mit den Folgen des Unwetters konfrontiert sind? «Das haben wir uns zu Beginn auch gefragt», sagt Festivalleiter Anton Brüschweiler.
Doch er habe aus dem Dorf nur unterstützende Reaktionen gehört. Und das Festival beziehe alle Lebensmittel aus der Gegend. «Wir sind gut eingebettet, obwohl wir sicher nicht die Musik spielen, welche die meisten Leute hier gerne hören.»
«Komplizierte» Musik vermitteln
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Vor 18 Jahren zog Anton Brüschweiler aus der Stadt Bern nach Schangnau. «Ich suchte einen Ort, an dem ich in Ruhe komponieren kann», erzählt er. Als Musiker sei er oft unterwegs und zum Komponieren brauche er viel Zeit und einen ruhigen Ort.
Unterdessen leben Anton Brüschweiler und seine Frau Arlette in Gysenstein bei Konolfingen. Dort haben sie aus der alten Käserei ein Kulturzentrum gemacht. «Wir finden es wichtig, dass Kultur vermittelt wird, dass die Schwelle niedrig ist, auch wenn es vielleicht etwas komplizierte Musik ist.»