Auf den ersten Blick ist Turtmann wenig charmant. Der stillgelegte Militärflugplatz und viel Durchgangsverkehr prägen den Ort. Der Berner Künstler Heinrich Gartentor, der die Ausstellungen der Triennale 2014 im Dorf kuratiert, hat bald die andere Seite kennengelernt. «Turtmann hat viele leerstehende historische Gebäude im Dorfzentrum und damit ein riesiges Potential», sagt Gartentor.
Die Einheimischen seien ausserdem bereit, ihre Häuser zur Verfügung zu stellen und tatkräftig mitzuhelfen. Es sei einzigartig, wie rasch und unkompliziert er Unterstützung erhalten habe.
Kunst im ganzen Dorf
Zahlreiche private Gebäude sind in diesem Sommer zugänglich gemacht worden. Herzstück der Triennale in Turtmann ist das alte Hotel Post. Dort ist eine Videoinstallation zu sehen mit historischen Bildern. Daneben gibt es Kunstwerke, welche die Einheimischen als Leihgabe mit nach Hause nehmen können und eine Rutschbahn aus dem ersten Stock nach unten.
Das ganze Dorf wird als Ausstellungsfläche genutzt, auch der verlassene Militärflugplatz. Grosse Buchstaben erzählen eine Geschichte über das Dorf. Was sie zu bedeuten haben, können die Besucherinnen und Besucher bis zum 31. August herausfinden.
Turtmann ist einer von vier Veranstaltungsorten, die ab Samstag besucht werden können. Zeitgenössische Kunst gibt es diesen Sommer im Wallis auch bei der Staumauer Mauvoisin in Le Châble, in einem alten Gefängnis in der Stadt Sitten und in einer leerstehenden Fabrik in Fully. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Ausstellungen im ganzen Kanton.