2014 schrieb das Zentrum Paul Klee ZPK zum dritten Mal in Serie schwarze Zahlen; der Überschuss beläuft sich auf gut 44'000 Franken. Subventioniert wird das Haus mit über 6 Millionen Franken vom Kanton Bern.
Der Kanton war es auch, der ZPK und Kunstmuseum Bern zusammenführte. Die Verantwortlichen des Zentrums Paul Klee machen keinen Hehl daraus, dass sie sich sogar eine Fusion wünschten. Mit der jetzigen Lösung können sie aber gut leben, wie der abtretende Stiftungsratspräsident Ulrich Sinzig vor den Medien betonte.
Mehr Besucher, mehr Umsatz
Sein Haus habe man ursprünglich als «unattraktive Braut» bezeichnet. Heute sei das anders. Sinzig verwies in diesem Zusammenhang auf die zuletzt markanten Zuwachsraten im Umsatz. Auch im laufenden Jahr sei ein Plus von etwa 10 Prozent bei Umsatz und Besucherzahlen zu erwarten. Das Problem der strukturellen Unterfinanzierung sei überwunden, das Zentrum Paul Klee könne die enge Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum als «finanziell stabiler und sehr erfolgreicher Partner» in Angriff nehmen.
Die beiden Institutionen begeben sich organisatorisch unter ein gemeinsames Dach. Präsident der neuen Dachstiftung wird der frühere Postchef Jürg Bucher sein, wie Ende März bekannt wurde.
An der künftigen Ausrichtung scheiden sich die Geister
Wie sich das Zentrum Paul Klee künftig genau positionieren wird, war an der Medienkonferenz vom Mittwoch kein grosses Thema. Direktor Fischer deutete aber erneut an, wie wichtig ihm die Gegenwartskunst ist. Damit stösst er auf Widerstand bei der Tochter des Museumsstifters, die den Willen von Maurice E. Müller gemäss Medienberichten jeweils mit den Worten «Keine Ausstellung ohne Klee» umschreibt.
Aber auch das Kunstmuseum Bern dürfte den ZPK-Absichten mit Skepsis begegnen, denn das Kunstmuseum plant bekanntlich selber den Ausbau seiner Abteilung Gegenwart.