Kursleiterin Anita Flück lässt den selbstgemachten Pasta-Teig durch eine Presse. Sie macht Lasagne-Blätter. Acht Bäuerinnen schauen aufmerksam zu. «Diese Kurse geben mir neue Impulse und ich kann mich mit anderen Bäuerinnen austauschen», sagt Kursteilnehmerin Maja Schmitter. Seit bald 30 Jahren dabei ist Rosemarie Tschachtli. «Ich bekomme hier immer saisonale Tipps.»
Von Hygieneberatung zum Agrotourismus
Früher habe man individuelle Beratung angeboten, sagt Irène Lüthi. Sie leitet die Abteilung hauswirtschaftliche Weiterbildung in Grangeneuve. In den 1960iger Jahren waren Fragen rund um die Hygiene wichtig. «Bäder und Schmutzschleusen einrichten oder Küchen sanieren.»
Heute hätten Kochkurse eine neue Bedeutung, sagt sie. «Sie sind nützlich für die Direktvermarktung oder wenn eine Bäuerin Touristen beherbergt.» Daneben biete man auch betriebswirtschaftliche Kurse an. «Buchhaltung oder Tierdatenbanken verwalten sind Bereiche, die oft von der Bäuerin betreut werden.»
Immer weniger echte Bäuerinnen
Die Mitgliederzahl hat abgenommen über die Jahrzehnte. Heute sind über 800 Frauen bei der Beratungsgruppe Bäuerinnen dabei. Die Kurse seien jedoch gut besucht, sagt Irène Lüthi. Die Nachfrage ist gross.
«Auch weil heute viele Frauen nicht mehr auf einem Bauernhof aufgewachsen sind.» So wie die Pflegefachfrau Ursula Herren. «Für mich sind deshalb die Kurse sehr interessant.» Und Cornelia Rudaz fügt an. «Für mich ist wichtig, dass die Kinder nicht nur Fertigprodukte auf den Tisch bekommen.»