Morgens um Viertel vor zwei hält der Nachtzug aus Venedig mit Ziel Paris in Brig. Die Grenzwächter kontrollieren alle Passagiere und teilweise auch ihr Gepäck. Fast zwei Dutzend Grenzwächter sind an dieser Stichproben-Kontrolle beteiligt. Ausgerüstet mit Pistole, Abwehrstock und Pfefferspray kontrollieren sie alle Abteile, Schlafwagen und Toiletten des Zuges. Viele Passagiere werden bei diesen Kontrollen aus dem Schlaf gerissen.
Ein herrenloser Koffer ist verdächtig und wird geöffnet.
Nach rund einer Stunde kann der Zug seine Fahrt fortsetzen. Mit fast allen Passagieren, die vorher dabei waren.
Fünf Männer, zwei Frauen und drei Kinder müssen auf den Grenzwachtposten, weil ihre Papiere nicht korrekt sind, ihre Aufenthaltsbewilligungen abgelaufen sind oder weil sie kein Visum haben. Sie alle werden genau überprüft und durchsucht, auch ihr Gepäck wird gefilzt. Die Abklärungen zeigen: Alle kontrollierten Personen müssen zurück nach Italien, wo sie den Behörden übergeben werden.
Nur wenige wollen in der Schweiz bleiben
Einen Asylantrag stellt in dieser Nacht niemand. Auch sonst sind solche Anträge eher selten: So wurden im August in den Kantonen Wallis, Waadt und Freiburg 555 Personen angehalten, davon stellten 21 Personen ein Asylgesuch in der Schweiz.
Für die Grenzwächter endet um 9 Uhr morgens eine lange Nacht, sie können ins Bett. Für die Migranten geht die Reise weiter.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)