Der Ursprung des Projekts war ein Praktikum bei der Caritas Bern. Dort hat die 26-jährige Politologin Méline Ulrich erlebt, wie schwierig es ist, Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen. Und bei jungen Flüchtlingen sei es besonders schwierig, weil sie ein sehr kleines Budget haben.
Daraus sei die Idee entstanden, die geflüchteten Menschen in Wohngemeinschaften zu vermitteln, sagt Méline Ulrich. «Wie die jungen Menschen bei uns sollen auch die jungen Flüchtlinge die Möglichkeit bekommen, in Wohngemeinschaften zu leben.»
Für ihre Idee konnte sie den 27-jährigen Juristen Gian Andri Färber gewinnen. «Ich war sofort dabei», erzählt er. Im Juni organisierten die beiden dann einen Informationsanlass für Flüchtlinge und schalteten die Internetseite «wegeleben.ch» auf.
Kaum wurde auch in den Medien darüber berichtet, hätten sich Wohngemeinschaften gemeldet, die sich vorstellen können, einen Flüchtling als Mitbewohner aufzunehmen. «Ich war total überrascht über die riesige Reaktion auf unser Projekt», sagt Gian Andri Färber.
Der Link zum Projekt
Noch stehen die beiden Initianten, die übrigens selber in Wohngemeinschaften leben, am Anfang des Projekts. Aber das positive Echo auf ihre Idee motiviere sie immer wieder neu, diese ehrenamtliche Arbeit voranzutreiben, sagt Méline Ulrich. Im Herbst soll der erste junge Flüchtling in eine Wohngemeinschaft einziehen.
(Schweiz aktuell, 3.7.2015 19:00 Uhr; Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)