Mit der Abstimmung vom 3. April stehen sich alte Tramgegner und -befürworter gegenüber. So wirbt etwa die Apotheke Moser an der Bernstrasse gegen ein Tram, wie bereits im Vorfeld der ersten Abstimmung im Herbst 2014.
«Man hat es verpasst, in der Zwischenzeit Vertreter sämtlicher öffentlicher Verkehrsmittel an einen Tisch zu holen», sagt Apothekerin Nathalie Moser. Es könne nicht sein, dass Ostermundigen nun einfach für sich schaue.
Es kann nicht sein, dass Ostermundigen nur für sich schaut
Vis-à-vis steht das Geschäft Früchte&Gemüse Blaser. Ladeninhaber und Gemeinderat Erich Blaser wirbt für ein Tram. «Schauen wir nach Bern West. Das Tram hat die Zone extrem aufgewertet», sagt Blaser.
Bewohner der Rüti müssten künftig umsteigen
Anders als beim Tram Region Bern soll das Tram nicht bis ins Rütiquartier geführt werden, stattdessen sollen Shuttlebusse zur Verfügung stehen.
Das ist vielen ein Dorn im Auge. «Wir sind ein überaltertes Quartier», sagt etwa Michael Meierhofer, Bewohner der Rüti und Präsident des Forums Ostermundigen. «Umsteigen wäre für viele ältere Leute anstrengend.»
Sowohl die Initiative als auch der Gegenvorschlag verlangen, das Tramprojekt mit der Sanierung der Bernstrasse und dem Bahnhofumbau zu verbinden, dafür ist in beiden Varianten ein Rahmenkredit von 28 Millionen Franken festgelegt.
Es geht um viel mehr als nur ums Tram
Ostermundigens Gemeindepräsident Thomas Iten betont denn auch: «Bei der Abstimmung geht es um viel mehr als nur ums Tram». Wenn das Tram gebaut wird, können wir auch Stadt und Kanton Bern sowie den Bund und die SBB mit ins Boot holen. «Ein eigenes Sanierungsprojekt käme massiv teuerer», so Iten.
Dem widerspricht Ruedi Gygax, Präsident der Interessensgemeinschaft Verkehr Ostermundigen und Tramgegner. «Es kann nicht sein, dass andere Steuerzahler in der Schweiz jetzt einfach in die Tasche greifen müssen», so Gygax.