Serge Métrailler, Direktor des Walliser Baumeisterverbands, bestätigt gegenüber «Schweiz aktuell», dass immer mehr Unternehmen wegen Massenentlassungen um Rat suchen. Laut der kantonalen Dienststelle für Industrie, Handel und Arbeit waren im Oktober 2012 im Walliser Baugewerbe 431 Personen arbeitslos. Im Oktober 2013 waren es bereits 500. Dies entspricht einer Zunahme von 16 Prozent.
Seco lehnt Kurzarbeit ab
Für Peter Kalbermatten, Chef der Dienststelle für Industrie, Handel und Arbeit ist klar, dass die Zunahme der Arbeitslosen im Baugewerbe nicht nur mit der Konjunkturabschwächung zu tun hat, sondern auch mit der «Lex Weber» (Zweitwohnungsinitiative).
Peter Kalbermatten sagt: «Wir haben verlässliche Informationen, dass Firmen bereits Leute entlassen haben wegen der ‹Lex Weber›. Und wir erhielten Gesuche um Kurzarbeitsentschädigungen, bei denen als alleiniger Grund die ‹Lex Weber› angegeben war. Aber unsere Aufsichtsbehörde, das Seco, hat eine andere rechtliche Auslegeordnung vorgenommen.»
Düstere Prognosen
Kalbermatten rechnet ab Frühjahr 2014 mit massiv mehr Arbeitslosen und sagt: «Für die Volkswirtschaft ist es verheerend. Wir reden von einem Arbeitsplatzabbau in der Walliser Bauwirtschaft von 1500 bis 2000 Stellen. Auch wenn einige Arbeitslose eine andere Anstellung finden werden, für die Volkswirtschaft sind diese Arbeitsstellen weg.»
Gewerkschaft handelt
Die Gewerkschaft Unia hat ihre Arbeitslosenkasse im Wallis bereits um eine Stelle aufgestockt. German Eyer, leitender Sektionssekretär der Unia Oberwallis: «Das ist eine Tatsache. Wir haben diese Aufstockung effektiv aufgrund der Zweitwohnungsinitiative vorgenommen.»