Es ist der wohl aussergewöhnlichste Arbeitsplatz, den die Stadt Bern dieser Tage zu bieten hat: Unterhalb der Fahrbahn hängen drei städtische Industriekletterer zwischen den Pfeilern der Kornhausbrücke.
Nur wenige wagen sich hierhin
Knapp 50 Meter über dem Boden, an Seilen gesichert, kontrollieren sie jeden einzelnen Stahlträger. Haben sich seit der letzten regulären Kontrolle Risse gebildet? Ist der Korrosionsschutz noch gegeben? Fehlen Schrauben oder Nieten? Die Kletterer nehmen einen Augenschein, messen und schiessen Fotos von definierten Abschnitten, welche die Ingenieure später an ihren Computern analysieren können.
Ein Privileg
Das Tiefbauamt der Stadt Bern unterhält für die Brückenkontrollen ein eigenes Team Industriekletterer. Sind sie nicht in schwindelerregender Höhe beschäftigt, arbeiten sie für das städtische Tiefbauamt in einer anderen Funktion. «Es ist ein Privileg, Berns Brücken kontrollieren zu können», sagt Brückenkletterer Roger Mundwiler.